Kenia ist ein Staat in Ostafrika mit ca. 40 Millionen Einwohnern und 580 000 km² , einer Bevölkerungsdichte von 66 Einwohnern pro Quadratkilometer und einer Geburtenrate von 4,9. Mehr als 42% der Bevölkerung ist unter 15 Jahren alt. Hauptstadt Kenias ist Nairobi. Mit ca. 3 Mio. Einwohnern ist Nairobi die 12.-größte Stadt Afrikas.
Amtssprachen Kenias sind Englisch und Suaheli. Trotzdem ist Kenia sprachlich gesehen kein einheitliches Land.
Viele Dialekte und Sprachen prägen Kenia und es gibt Sprecher, welche sogar keine der beiden Amtssprachen beherrschen. Diese sprachliche Geteiltheit spiegelt sich auch in den vielfältigen ethnischen Gruppen wieder.
Die meisten Einwohner gehören den bantussprachigen Volksgruppen an, wie den Kikuyu, welche mit 22% die größte Bevölkerungsgruppe ausmachen, oder die Luhya (14%). Des Weiteren gibt es die nilotischen Volksgruppen wie die Luo (13%), die Kalendschin (12%) oder die Massai. Es gibt allerdings neben diesen beiden großen sprachlichen Richtungen eine nahezu unfassbare Vielzahl anderer ethnischer Gruppen, insgesamt sind es etwa 40. Festzuhalten ist, dass v.a. die Kikuyu und die Luo stark verfeindet sind. Zwar können handgreifliche Auseinandersetzungen überwiegend vermieden werden, trotzdem wird die gegenseitige Antipathie auch im Alltag deutlich (Schule, Hochzeiten). Der Nordosten des Landes wird überwiegend von Somali bewohnt. An der Küste gibt es wegen der durch die Schifffahrt ermöglichten Handelskontakte arabische, indische und sogar chinesische Gruppen. Aus der jüngeren Geschichte (Kolonialzeit) sind natürlich auch Europäer vorwiegend englischer Herkunft zu finden. Die Angaben zur Zugehörigkeit zu verschiedenen Religionen schwanken zwar, doch wird auch hier deutlich, dass sich das Land nicht durch eine Einheitlichkeit auszeichnet. Fest steht jedoch, dass die meisten Einwohner Christen sind (etwa 70%), etwa 15% sind Muslime, während weitere 10% anderen Naturreligionen zuzurechnen sind.
Die meisten Einwohner gehören den bantussprachigen Volksgruppen an, wie den Kikuyu, welche mit 22% die größte Bevölkerungsgruppe ausmachen, oder die Luhya (14%). Des Weiteren gibt es die nilotischen Volksgruppen wie die Luo (13%), die Kalendschin (12%) oder die Massai. Es gibt allerdings neben diesen beiden großen sprachlichen Richtungen eine nahezu unfassbare Vielzahl anderer ethnischer Gruppen, insgesamt sind es etwa 40. Festzuhalten ist, dass v.a. die Kikuyu und die Luo stark verfeindet sind. Zwar können handgreifliche Auseinandersetzungen überwiegend vermieden werden, trotzdem wird die gegenseitige Antipathie auch im Alltag deutlich (Schule, Hochzeiten). Der Nordosten des Landes wird überwiegend von Somali bewohnt. An der Küste gibt es wegen der durch die Schifffahrt ermöglichten Handelskontakte arabische, indische und sogar chinesische Gruppen. Aus der jüngeren Geschichte (Kolonialzeit) sind natürlich auch Europäer vorwiegend englischer Herkunft zu finden. Die Angaben zur Zugehörigkeit zu verschiedenen Religionen schwanken zwar, doch wird auch hier deutlich, dass sich das Land nicht durch eine Einheitlichkeit auszeichnet. Fest steht jedoch, dass die meisten Einwohner Christen sind (etwa 70%), etwa 15% sind Muslime, während weitere 10% anderen Naturreligionen zuzurechnen sind.
Die Lebenserwartung der Kenianer liegt bei 56,6 Jahren, die Kindersterblichkeit (Anteil der Kinder, die von der Geburt bis zum 5. Lebensjahr sterben, bezogen auf 1000 Lebensgeburten) beträgt 115 Die geringe Lebenserwartung und die hohe Kindersterblichkeit sind u.a. auf die hohe Zahl an AIDS-Erkrankten zurückzuführen, 2001 waren ca. 2,5 Mio. Einwohner mit dem HIV-Virus infiziert, was einem Bevölkerungsanteil von 6,25% entspricht.
Geschichte
Zur Geschichte Kenias ist zu sagen, dass es ein Land der Veränderung darstellt und sich aus vielfältigen Einflüssen heraus entwickelt hat. 1498 übernahmen bereits die Portugiesen die Vormachtstellung v.a. an der Küste, bis sie 1729 von den Arabern vertrieben wurden.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts kartierten europäische Forscher, v.a. der Deutsche John Ludwig Krapf und der Brite Joseph Thomson, das Landesinnere. Die britische und deutsche Regierung legten schließlich 1886 die Verteilung der Gebiete fest, wobei der größte Teil Kenias an die Briten fiel.
Ab 1903 etablierten sich Siedler europäischer Abstammung im Hochland als Großbauern, indem sie Land von den Kikuyu, Massai, und Anderen nahmen. Zur gleichen Zeit zogen indische Händler von der Küste in das Inland. Im Jahr 1920 wurde das Gebiet umbenannt und die Verwaltung geändert, das Inland wurde zur Kolonie Kenia und der 16 Kilometer breite Küstenstreifen zum Protektorat von Kenia. Von den 1920er bis zu den 1940er Jahren kontrollierten die europäischen Siedler die Regierung und umfangreiches Ackerland; die Inder bestimmten den Kleinhandel und die niedrigen Regierungsebenen.
In den 1920er Jahren begannen die Afrikaner gegen ihren niedrigen Status zu protestieren. Die Proteste erreichten zwischen 1952 und 1956 mit dem Mau-Mau-Aufstand ihren Höhepunkt. Der Aufstand wurde von den Kikuyu geführt und war zum einen eine Rebellion gegen die britische Herrschaft und zum anderen ein Versuch, traditionelle Landrechte und Regierungsformen wieder einzuführen. Die Briten erklärten den Ausnahmezustand und inhaftierten viele der nationalistischen Führer.
Am 12. Dezember 1963 rief Kenia (sowohl Kolonie als auch Protektorat) die Unabhängigkeit aus. 1964 wurde das Land zur Republik mit Kenyatta, der zuvor als Nationalist inhaftiert wurde, als Präsident. Das erste Jahrzehnt der Unabhängigkeit war von Streitigkeiten zwischen den ethnischen Gruppen, durch Wirtschaftswachstum und wirtschaftliche Diversifizierung und durch das Ende der europäischen Dominanz geprägt. Viele Europäer (1962 lebten über 55.000 in Kenia) und Asiaten verließen das Land freiwillig. Grenzstreitigkeiten mit Somalia führten zwischen 1963 und 1968 zu sporadischen Kampfhandlungen. Kenyattas Bekämpfung seiner politischen Gegner führte zu weiteren Unruhen im Land. Im Verlauf der 1970er Jahren verschlechterten sich die Beziehungen zu den Nachbarländern immer mehr, es gab Grenzstreitigkeiten mit Uganda. Tansania schloss seine Grenze zu Kenia.
Nach Kenyattas Tod 1978 übernahm Vizepräsident Daniel arap Moi das Präsidentenamt. Moi förderte die Afrikanisierung der Industrie, indem er ausländisches Eigentum beschränkte und Kredite an afrikanische Investoren ausweitete. Innenpolitisch lehnte er Forderungen nach Demokratisierung ab und unterdrückte die Opposition. 1988 kam es nach der Verhaftung mehrerer Oppositioneller zu Krawallen. 1991 musste sich die Regierung dem Druck aus dem In- und Ausland beugen und legalisierte mit einer Verfassungsänderung die Mehrparteien-Demokratie. Im Jahre 1992 wurde Präsident Moi in Kenias erster demokratischer Wahl in 26 Jahren wieder gewählt. Gegner sprachen von Wahlfälschung, der Regierung wurden in der Folgezeit Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. In den 1990er Jahre flohen Zehntausende Flüchtlinge vor Kämpfen in Somalia nach Nordostkenia. Moi wurde im Jahr 1997 wieder gewählt, die Regierungspartei verlor jedoch mehrere Sitze im Parlament.
Moi war es durch die Verfassung nicht mehr erlaubt, für eine weitere Amtszeit zu kandidieren, woraufhin er Uhuru Kenyatta, Sohn von Kenias erstem Führer, als Wahlkandidat ernannte. Die Wahl im Dezember 2002 führte jedoch zu einem Sieg Kibakis, der bereits in der Vergangenheit gegen Moi angetreten war.
Nach fragwürdigen Wahlen im Jahre 2007 wurde Präsident Kibaki erneut Sieger erklärt, was jedoch zu großen Unruhen führte, in die Kofi Annan einschreiten musste. Unter dem ehemaligen UN-Generalsekretär einigten sich die Oppositionen im Februar 2008 auf eine Teilung der Regierungsmacht, sodass Odinga Premierminister wurde. Eine neue Verfassung wird derzeit intensiv diskutiert und soll bis zu den nächsten Wahlen 2012 verabschiedet werden.